Die erste Herbstferienwoche haben wir an unserer Partnerschule in Chalôns-en-Champagne im Rahmen des Filmfestivals „War on Screen“ verbracht. Dabei handelt es sich um eine alljährliche Veranstaltung, bei der internationale Filme mit Bezug zu Kriegen und der Intention, international-soziale Probleme dem Zuschauer nahezubringen, gezeigt werden.
Wir haben als Jugendjury in Kooperation mit der Terminale (Abschlussklasse) des Lycée Pierre Bayen die dort gezeigten Kurzfilme bewertet. Den Aufenthalt haben wir bei Gastfamilien verbringen dürfen.
Die Filme waren durchgängig von hoher Qualität, gepaart mit berührenden, relevanten und sensiblen Themen. Vom 2. Weltkrieg über die gegenwärtigen Ereignisse der Ukraine bis hin zu militärischen Zukunftsvisionen wurde eine breite Palette von Eindrücken und Emotionen sensibel präsentiert. Außerdem war es gelegentlich möglich, mit den Regisseurinnen und Regisseuren der Filme (prominentester Gast: Jean-Jacques Annaud) zu sprechen, was sehr interessant war.
Uns als Schülerjury hat vor allem der animierte Kurzfilm „Les Larmes de la Seine“ überzeugt, in dem die Pariser Demonstration von dort ansässigen Algeriern 1961 im Zuge des Algerienkrieges und das anschließende Massaker an den friedlichen Demonstranten durch die Pariser Polizei gelungen und filmtechnisch innovativ dargestellt wird.
Wir hatten außerdem die Möglichkeit, sämtliche Filme, die im Rahmen des Festivals präsentiert wurden, kostenfrei anzusehen oder alternativ Unterricht unserer Wahl zu besuchen. Beide Angebote haben wir ausgenutzt.
Die Themen der Filme waren insbesondere durch die hervorragende Umsetzung oftmals bedrückend und schwer zu schlucken. Jedoch hat die herzliche Atmosphäre, geprägt durch Diskussionen nach den Filmen im lokalen Stammcafé, für einen guten Stimmungsausgleich gesorgt.
Alles in allem war der Besuch des Festivals eine lohnende Erfahrung und sehr weiterzuempfehlen!
Leonie Dencks, Irina Krasovska und Wendelin Storek, Q2
Einen tollen Einblick in die Woche gibt ein Film, den die deutschen und französischen Juryteilnehmerinnen und -teilnehmer gedreht haben.